Autounfall, Fenstersturz

Autounfall und Fenstersturz sollen zusammen behandelt werden, da die Wirkung auf das Tier ganz ähnlich sein kann. Abhängig von der Wucht, mit der das Tier getroffen wird oder nach einem Sturz aufprallt, können der sofortige Tod oder innere Verletzungen, Knochenbrüche, Schock und äußere Verletzungen die Folgen sein. Nicht nur für den Laien bereitet die Einschätzung -wie schwer ist das Tier verletzt?- große Schwierigkeiten. Hier einige Hilfen zur Einschätzung:  Lebt der Hund noch? Registrierung von Atmung, Herzschlag, Kreislauf, ist das Tier bei Bewusstsein?  Kann es sich bewegen? Sind Blutungen festzustellen?

 

1. Frakturen

Frakturen können am gesamten Skelettsystem auftreten. Häufiger sind sie aufgrund ihrer exponierten Lage jedoch an den Gliedmaßen. Sie können geschlossen und offen sein. Bei offenen Brüchen ist die Haut über dem Bruch mitverletzt. Oft sind dann die Knochenbruchstücke zu sehen. Außer bei langhaarigen Rassen werden diese offenen Frakturen vom Besitzer meist entdeckt.

Offene Frakturen sind immer infiziert! Wenn kein Tierarzt in der Nähe ist, müssen offene Brüche abgedeckt werden, um weitere Infektionen zu verhindern. Weiß man eine provisorische Schienung anzubringen, so kann man dem Tier unnötige Schmerzen oder andere Folgen (wie z.B. Blutungen, Gewebezerstörungen durch die scharfen Knochensplitter) ersparen. Bruchschienen kann man je nach Hundegröße aus Stäben, schmalen Holzbrettern oder Ästen herstellen. Nach dem Abdecken und Verbinden der Wunden mit einem sauberen Tuch oder Taschentuch und einer Binde, wird die Schiene mit Klebeband oder notfalls mit Bindfaden an dem Bein fixiert. Brüche an anderen Stellen wie Schädel, Wirbelsäule, Rippen, Becken und Schwanz treten seltener auf. Frakturen des Schädels und der  Wirbelsäule gehen meist mit Lähmungen einher und enden oft tödlich. Ein gelähmter Hund muss mit besonderer Vorsicht transportiert werden, damit einem weiteren Zerreißen von Nerven oder Rückenmark vorgebeugt werden kann. Dazu eignet sich eine Decke, in der der Hund getragen wird oder eine provisorische Trage aus einem Brett oder zusammengebundenen Ästen, auf der der Verletzte festgebunden wird.

 

2. Innere Verletzungen

An Inneren Verletzungen kann sich folgendes ereignen: Blutungen in Bauch- und Brusthöhle aus Leber, Niere, Aorta, Milz bzw. Herz und Lunge, Platzen der Blase oder des Magens mit Auslaufen von bakterienhaltigem Urin bzw. Magen-Inhalt in die Bauchhöhle. Platzen der Gallenblase oder Zerreißen der Bauchspeicheldrüse, mit Auslaufen von reizenden Substanzen in die Bauchhöhle. Solche Schäden können nur durch Operationen behoben werden, selbst wenn in diesem Zustand schon die Narkose ein Risiko darstellt.